Ergebnisse der Podcast-Studie
ACHTUNG: Nachfolgend Zahlen nicht verwechseln mit der Podcastumfrage !!!
So, nun sitz ich gerade in der Medienstadt Köln beim 2.Podcastkongress und lasse die Verkündung der Ergebnisse der Podcast-Studie über mich ergehen. Wie ihr wisst bin da sehr „konditioniert“. Ich verschließe mich wahrlich keinem neuen, interessanten und aufklärenden Ansatz, aber er muss sich beweisen und rechtfertigen. Spätestens bei der Offenbarung der Methodik und des Umfragedesigns. Nennt mit Excel-Pedant, Zeilen-, Spalten- und Kreuzrelations-Fetischist, aber ich hab nicht umsonst nebenbei Markt- und Medienforschung studiert.
Ok, zur Präsentation: Nach einer kurzen Einführung von Harald König, G+J Corporate Media GmbH, fliegt Sebastian Bressler mit Statements „Podcasts sind wie Internet – so vielfältig und themenreich… (Aha… Anm. d. R.)“ langsam in Richtung Zahlenkolonne, die dann im Stakkato gefeuert wird.
Aber vorab kurz zu den Eckdaten der Podcast-Studie:
Es handelt sich um eine „Eigenuntersuchung“ von House-of-Research. Unterstützt von
- ingress (? oder so ähnlich)
- AdOn Media
- Podcastclub
- G+J Corporate Media GmbH
Ich dachte, die Podcast-Studie sei durch den podcastclub, den deutschen Podcast-Kulturverband e.V., durchgeführt worden. Nun offenbaren sich also die wahren Interessen hinter der Studie. Und ich hatte mich schon gefragt: Woher hat der Verband das Geld für die Beauftragung einer Studie? Warum bitte, lieber Podcast-Club, spielt ihr nicht von Anfang an mit offenen Karten?
Egal… Nun, rekrutiert wurde über Podcastpromos, aber auch über Banner auf Podcast-Portalen etc. Das führte zu 912 Teilnehmern, von denen sich 640 als Podcastnutzer und 272 als Podcaster herausstellten. Die nachfolgenden Zahlen basieren damit wohl auf den 640 Podcastnutzern. Die Ergebnisse (Ich konnte nur teilweise mitschreiben, deswegen ohne Gewähr):
- 70% sind unter 40 Jahre
- Durchschnittsalter 33,5 Jahre
- drei Viertel sind Männer
- Podcastnutzung 31 Minuten pro Tag
- 38% fast täglich, 35% mehrmals pro Woche
Mehr konnte ich nicht mitschreiben. Aber wie uns auf Nachfrage versichert wurde, sind die Ergebnisse demnächst offiziell und umfänglich erhältlich.
Fazit: Ich hab nach wie vor nen Hals…
Nur 912 Teilnehmer?
Da hat man ja große Chancen auf einen der iPods 🙂
Oder was gab es zu gewinnen?
Drei IPods und nen warmen Handschlag 🙂 Im Ernst, Chancen scheinen gut. Ich will auch einen.
Puls ´runter fahren, Alex, Menschen mit Hirn wissen mit Umfragen umzugehen. Empirisch, repräsentativ oder nicht, das kommt schnell an die Oberfläche. Diese neue „Studie“ ist einfach nur peinlich.
Jede Studie hat ihre Rechtfertigung. Mit diesen Zahlen aber zu behaupten „endlich verlässliche Zahlen“ zu liefern ist peinlich. Und dass nun der Podcastclub als „Auftraggeber“ pressetechnisch auch noch ausgeschlossen wird, ist eine weitere Frechheit.. Siehe http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/13/0,3672,4339501,00.html
hallo.
ich habe bei der praesentation dieser umfrage auch das kalte grausen bekommen. diese ergebnisse finde ich weder signifikant noch zuverlaessig. ich war als vertreter eines grossen deutschen chemieunternehmens 😉 auf dem kongress und hatte mir insgesamt ein wenig mehr stichhaltiges gewuenscht. alles in allem war der kongress aber durchaus lohnenswert und inspirativ, auch wenn ich es nicht geschafft habe mit alex zu quatschen und helmholtz keinen award bekommen hat 😉
gruessle und keep on podding!
rainer m.-m.
Rainer, schade dass es mit dem Quatschen nicht geklappt hat. Bzgl. der Studie werde ich bei nächster Gelegenheit die drei üblichen Verdächtigen gegenüberstellen. Mit entsprechender Abzinsung bei methodischen Schwächen, falls notwendig. Mein kleiner Beitrag um „verlässliche“ Aussagen zu erhalten 😉
Also mal ehrlich, wenn man von so einer Frau ein Ständchen gesungen bekommt, kann einem alles andere doch egal sein oder?
http://www.flickr.com/photos/ifranz/370684542/in/pool-podcastkongress/
Interessant ist ja nun wie die (im Grunde) belanglosen Zahlen landauf und landab durch die Presse geistern. „Podcasts sind nicht mobil“, „Podcasthörer sind intelligent“ (wusste ich auch schon vorher 😉 usw.
Was es uns als Unternehmen dabei bringt dieses Medium zu etablieren, ist mir auch nicht ganz klar. Mal schauen was G&J uns daraus machen wird (Gruß an Harald König)
Ansonsten war es interessant und – in gewissem Hinblick – auch lehrreich.
Gruß an Dich und an Rainer
Harald von „Die Bahn“.
also ich verfolge seit einiger Zeit Deinen Blog und Deinen Podcast, Alex. Aber ich verstehe die Aufregung.
912 Leute soll eine repräsentative Aussage sein und das ganze dann als Querschnitt zu verkaufen. Die lustige Frechheit ist aber die absoluten Zahlen anzugeben, ich würde zur Unterstreichung der Repräsentation wenigstens nur die Prozentzahlen angeben. Habt Ihr denn schon einen ipod bekommen?
Ich war nicht beim Podcastday, aber gibt es irgendwo diese Präsentation bzw. wurde auch mal über die Datenerhebung, das Verfahren etc., gesprochen und wie die Ergebnisse entstanden sind und was sie eigentlich bedeuten? Weil die Aussage, dass ein Podcaster bzw. ein Podcasthörer intelligenter sein soll, ist interessant, aber relativ unvalide.
Hallo Manolo, ich hoffe auch auf die Präsentation um die Ergebnisse vergleichen zu können. Warten wir mal ab.
@Harald: Wir müssen uns mal kurzschließen für Werbung in „Die Bahn“ 😉
Alex