Bitte, bitte, bitte, Herr Prof. Wolfgang Stock

Podcast-Kongress Köln, liebe Freunde der fröhlichen… Egal.

Augenbrauentanz zweiter Teil…

Prof. Dr. Wolfgang Stock, Geschäftsführer Gesellschafter der RCC-Public-Affairs, Ideengeber, Initiator und ehemals verantwortlich für Kanzlerinnen-Podcast von Angela Merkel, schrubbt uns durch Weisheiten aus der Corporate Video-Podcast-Szene und Erkenntnisse aus seiner Podcast-Produktion. Inhaltlich bitte auf den Seiten des Podcastkongress nachsehen / hören.

Lieber Herr Prof. Wolfgang Stock… Dass selbst auf dem Podcastkongress kein Hoheitswissen in epischer Länge referriert wird, war zu erwarten. Schmunzelnd durften wir aber dann zur Kenntnis nehmen, dass sie Ihr Wissen – wie man Podcasts erfolgreich promoted – in dieser Runde keinesfalls preisgeben werden. Erstens, weil hier genug Kollegen sitzen, die das eh schon wissen. Und zweitens, weil diese (Kenntnisse) nur gegen gutes Geld angeboten werden sollten. Tja, wohl wahr, aber wofür zahlen die (wir) hier 150 oder 250 Euro pro Person? Ein, zwei, drei kleine Weisheiten aus Ihrem fundierten Wissenschatz wäre eine gute Geste gewesen 😉 Egal…

Nun, Herr Prof. Wolfgang Stock…
Angenehm nehme ich zur Kenntnis, dass Sie Authentizität beim Podcasten einfordern. Verwundert war ich, als mir in Ihrem pathetischen Referat über den Merkel-Cast der Hinweis entgangen ist, dass Sie diesen zwar initiiert, aber schon lange nicht mehr produziert haben. Gut, das muss man sicherlich nicht an die große Pappnase hängen (aktuelles Kölner Strassenbild). Gründe sind vielleicht wirklich das "Preisdumping" bei der Ausschreibung, welches zwischen den Zeilen durchgesickert ist. Respekt gebührt Ihnen sicherlich auch für die rhetorische Kompetenz, auch auf Rückfragen zu der damaligen Ausschreibung den Umstand des Produzentenwechsels zu umtänzeln. Egal, verziehen…

Aber bitte, Herr Prof. Stock… Visits sind nicht Klicks. Wenn die Folie auf 1 Mio. Visits bei der entsprechenden Website der Kanzlerin verweist, so  erinnert der mehrmalige Hinweis auf "1 Mio. Klicks" dann an die Zeiten, in denen Websiteverantwortliche den Erfolg Ihrer Website mit "Hits" auswiesen… Egal, auch verziehen…

Aber jetzt bitte, Herr Prof. Stock… Alle Inhalte des ZDF-Video-Angebotes mit Video-Podcasts gleichzusetzen, dass zwickt dann doch etwas. Aber egal… Obwohl, langsam werd ich doch unruhig…

Jetzt aber dann doch mal Prost, Herr Prof. Stock… Den Karlcast von Karlsberg als erfolgreichen Videopodcast aus Ihrem Hause zu bezeichnen… Das nötigt mich schon fast impulsiv zu übermäßigen Konsum von Früh-Kölsch heut Abend… Die Sendung von drei Folgen in 2006 (ein Werbeclip-Mashup, ein Bericht vom Sommerfest in Saarbrücken, ein Corporate Video) auf einem RSS-Feed anzubieten… Wenn das schon einen erfolgreichen Podcast ausmacht, hab ich ja leichte Arbeit vor mir… Jetzt isses langsam nicht mehr egal, jetzt wird’s unangenehm.

Und jetzt mal wirklich Tacheles, Herr Stock… Als in Ihrer Unternehmenspräsentation auf einmal die Ergebnisse der ersten Podcastumfrage ohne Quellenangabe auftauchen…  "Jetzt", würde meine Nichte Lara sagen, "is aber mal Schluss"…

Ändern Sie das? Alles? Bitte, Herr Prof. Stock.

7 Antworten

  1. exzellent formuliert alles, bin begeistert,
    alex weiter so, es scheint sich eine art klicken wirtschaft abzuzeichnen die es aufzudecken gilt.
    die stocks und wanhoffs dieser welt scheinen für sich in Anspruch nehmen zu wollen, die einzigen zu sein, die was wissen über podcasting.
    schenk denen einen link in die USA bitte in deinem nächsten podcast

  2. SImon sagt:

    Ich freu mich schon auf die nächste Sendung, falls der Alex dort die Geschichte hier „aufarbeitet“. Den Alex „mit Hals“ als Podcast hat was für sich, auch wenn ich Dir das nicht wünsche gell? 😉

    Salve aus Stuttgart,
    Simon

  3. Ich bewundere Deine Geduld, mir wär der Kragen schon früher geplatzt. Aber ich war ja auch nicht in Köln…
    (hast Du eigentlich Deinen Award wirklich zurückgegeben?)

  4. Kathleen sagt:

    Hi,

    besten Dank für diesen authentischen Bericht und Kommentierung.
    Schade, dass das Wissen um den Erfolg eines PodCasts nicht preisgegeben worden ist. Na ja, der Kommentator hier weiss es besser (zeigt er ja durch fast 100 PodCast-Folgen) und darf sicherlich von dem Vortragenden um Rat gefragt werden, oder?

    cu,
    Sonny

  5. Hi Sonny / Kathleen… Wie heißt es so schön: „There are no secrets, only information you don’t yet have“. Ist mir klar, dass Zahlenmaterial auch bei Podcasts sensibles Material sind, weil sie Grundlage einer ROI-Diskussion anstoßen, die leider auf alten Media-Parametern basiert. Ich vergleiche dann gerne mit den Aufwänden im Bereich Corporate Publishing / PR, dann sieht das schnell recht erfrischend aus.

    Fazit: Fragen gerne immer, und was sich außerhalb meiner „chinese walls“ befindet kann ich auch kund tun 😉

    Alex

  6. Lieber Herr Wunschel,
    ich weiß, Sie saßen hinten im Saal in Köln, aber war das Mikro so schlecht? Die Headline mit den Visits habe ich mündlich korrigiert, die Quellenangabe zu Ihrer ersten Umfrage habe ich mündlich gegeben und sie/Sie sogar gelobt, und daß der Stoiber-Schwiegersohn die „Ausschreibung“ im August 2006 und im Dezember 2006 gewonnen hat, ist wirklich überall berichtet worden (allein in der Süddeutschen mehrfach, auch online, mit allen Merkwürdigkeiten dieses Vergabeverfahrens), das haben Sie wirklich nicht gewußt? Dann also once again for the record: RCC Public Affairs und meine Wenigkeit hat die Idee gehabt, das ganze realisiert und die ersten 8 Folgen unter der Fuchtel des Bundespresseamtes erstellt. Seit September 2006 kann RCC zwar noch darauf hinweisen, daß die des erfolgreichen Kanzlerinnen-Vodcasts von uns kam, aber inhaltlich und technisch wird er von uns nicht mehr betreut.
    Beste Grüße aus Berlin!
    Ihr
    Wolfgang Stock

  7. Sehr geehrter Herr Professor Stock,

    herzlichen Dank für die Kommentierung und die Korrekturen in der zugesandten Präsentation. Wahrlich, ich saß in Ihrem Vortrag, allerdings in der dritten Reihe vorne links. Die Akustik war dort ausgezeichnet. Dadurch ist mir natürlich auch nicht entgangen, dass Sie auf Nachfrage aus dem Auditorium die Quelle der Ergebnisse kundgetan haben.

    Herr Stock, nicht dass wir uns falsch verstehen: Es gebührt Ihnen höchster Respekt ob Ihrer Leistung, das Thema Podcasting durch Ihren Antrieb und Ihr Engagement im Bundeskanzleramt zu einer Öffentlichkeit verholfen zu haben, auf die wir sonst lange hätten warten müssen. Es war und ist eine Pionierleistung, die in der Szene sogar international gewürdigt wurde.

    In eben diesem Kontext erwartete ich mir eine Präsentation, welche dem Auditorium authentisch vermittelt mit welchen Engagement die Pioniere dieses Mediums (zu denen ich Sie zähle) professionell vorgehen. Und hierbei sind mir eben die von mir notierten Punkte aufgefallen, die aus meiner Sicht den guten Gesamteindruck schmälern. Ob Stoiber-Sohn Hausmann oder nicht, das ist mir prinzipiell egal (Ich möchte an dieser Stelle nicht verschweigen, dass ich den Budget-Nachfolger Evisco und Herrn Hausmann durchaus kenne, aber keinerlei „Aktien“ in der Firma habe).

    Herr Stock, wir alle leisten aktuell noch immer harte Pionierarbeit für das Medium. Aber Interesse ist vorhanden. Das zeigten die neugierigen und kompetenten Fragen des Auditoriums über den gesamten Kongress hinweg. Ich persönlich sehe das als große Chance, die wir nicht vergeben dürfen. Ich freue mich Ihrem Kommentar entnehmen zu können, dass wir da wieder in die gleiche Richtung ziehen.

    Mit den besten Grüßen aus München, und in der Hoffnung dass dieser Umstand diese nicht schmälert,

    Ihr

    Alexander Wunschel

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