New Media Gossip: Die Podcaster-Vermarkter-Prügelei
Die etwas medienpubertäre Prügelei war schon lange mal fällig: Ein Podcaster macht sich öffentlich Luft, weil er zu wenig verdient bzw. keinen vernünftigen Vermarkter findet. Und wer ist Schuld? Die Vermarkter.
Aber im Detail: Mark und Art betreiben den Blog mashable.com und zudem einen aus ihrer Sicht erfolgreichen Podcast RizWords Daily Politics and Tech. Diese wurde anfangs über TalkShoe.com vermarktet und es wurde kein schlechtes Geld verdient. Letztlich gab es aber dann nur noch 6 Dollar TKP und außerdem ein paar Ungereimtheiten bezüglich eines Podcasts von Mark’s Frau (der auch dort gehosted wird und von TalkShoe wohl zensiert wurde). Wie auch immer, die beiden schauten sich also nach anderen Vermarktern für ihre Show um.
Sie finden RawVoice und Podango und schließen mit beiden einen Vermarktungsvertrag.
Podango läuft anfangs recht gut, aber der Werbekunde verlängert die Schaltung nicht, und Podango brache keinen weiteren Werbekunden mehr danach.
Der Vertrag mit RawVoice lief länger, aber da gab es scheinbar Ungereimtheiten mit der Anzahl der Downloads, der Statistik und der Rechnung, die dann mit 176 Dollar recht gering ausfiel.
Jetzt suchen sie wieder, finden Podango (hatten sie schon), Federated Media (die nehmen nur Video Shows), TalkShoe (die vermarkten inzwischen keine Podcasts mehr), RawVoice (damit hatten sie ihre Erfahrung gemacht) und PodTrac (die haben in einem Jahr kein einziges Angebot gemacht).
Dann war da ja noch die berühmte Podshow. Nach einem 15-minütigem Gespräch mit einem designierten "talent recruiter" warten Mark und Art immer noch auf die versprochene Verschwiegenheitserklärung, die vor weiteren Verhandlungen gegengezeichnet werden sollte. Funkstille.
Bei Libsyn / Wizzard Media erklärte man ihnen, das Sponsorship eh nicht funktioniert, und sie müssten ihre Show schon bei Libsyn hosten, damit sie dort den Werbekunden angeboten werden kann. UND: Auch dann ist es wahrscheinlicher, dass nach CPX und nicht nach TKP abgerechnet wird. Sprich: Man wird als Podcaster an dem Umsatz beteiligt, den die eigenen Hörer mit dem Produkt / der beworbenen Dienstleistung machen. Und nicht nach Reichweite.
So, nun sind sie auch nicht weiter. Außer, dass sie sich in dem Artikel über diesen Umstand ausgelassen haben. Und nun öffentlich mit Tod Cochrane (CEO von RawVoice) im Clinch stehen. Denn der hat es sich natürlich nicht nehmen lassen die ehemaligen Geschäftspartner mit seinen Kommentaren ins "Hab Acht" zu stellen.
Nachtrag: Und jetzt ist auch noch Brian Schuliger (CEO TalkShoe) aufgetaucht und diskutiert mit.
Die letzten Kapital scheinen hier also noch lange nicht geschrieben.
Hier zeigt sich ein Phänomen: Podcaster bzw. Produzenten neuer "Nischen"-Medien werden leider noch laaange brauchen um zu begreifen, wie die Mediabranche funktioniert. Und das hier immernoch das Gesetz der großen Zahl dominiert.
Neueste Kommentare